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23. und 30.1.2024

DR. PHIL. JAKOB KNAUS

MUSIK VON STRAWINSKY UND PROKOFIEW - ZWEI RUSSISCHE KOMPONISTEN

 

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Die beiden russischen Komponisten Igor Strawinsky (1882-1971) und Sergei Prokofiew (1891-1953) waren Zeitgenossen, haben aber in unterschiedlichen Weltgegenden gelebt.

Strawinskys Jugendwerke sind nicht erhalten geblieben, sie wurden entweder von ihm selbst vernichtet oder sind im Revolutionsjahr 1917 verloren gegangen. Sein erstes Werk ist sein Scherzo für Klavier 1902, in dem sein eigener Stil bereits erkennbar ist. Tonbeispiele konnten auch aus seiner Sinfonie Es-Dur 1907, Petruschka 1911, wo der Rhythmus das dominante Element darstellt , aus «feu d’ artifice» 1908 und aus «sacre du printemps» 1913 gehört werden. Bei "sacre du printemps" hat nicht die Grösse des Orchesters Anstoss erregt, sondern die Dominanz des Rhythmus und die härtesten Attacken des gesamten Bläserapparates. Strawinsky liebte den Walzer und Walzer-Takte sind in der Ballettmusik "Petruschka" zu hören. Ab Herbst 1910 kam Strawinsky jeden Herbst mit seiner Familie in die Schweiz an den Genfersee, um in Ruhe komponieren zu können. In der Schweiz lebte Strawinsky dann von 1915 bis 1920 in Morges. Während seiner Schweizerzeit komponierte er «l’ histoire du soldat» (die Geschichte vom Soldaten), die 1918 uraufgeführt wurde. Oft ging Strawinsky von Formelementen wie Tanzformen aus und er hat diese Elemente dem eigenen Stil einverleibt. So finden wiri im «l’ histoire du soldat»  den Tango, den Walzer und den Ragtime. In seiner Pariserzeit (1920-1939) hatte Strawinsky mit seinen Balletten grosse Beachtung gefunden. Das Jahr 1923 gehört zu Strawinkys Phase, die als "neo-klassische" bezeichnet wird. Er beschäftigte sich mit Barock-Musik und mit J. S. Bach, als 1923 das "Klavierkonzert mit Blasinstrumenten" entstand. Die Ballettmusik "Jeu de cartes" 1936 erinnert an Elemente aus der 8. Sinfonie Beethovens. 1939 zog Strawinsky weiter in die USA. In seiner späteren Schaffenszeit wendet er sich einer Periode mit religiös ausgerichteten Werken zu, z.B. "Vom Himmel hoch-Variationen" 1956. Strawinsky verstarb im Jahre 1971 in New York.

Prokofiew, im Dorf Sontzowka, in der Ukraine geboren, machte sich bereits mit 8 Jahren hinter eine Oper, nachdem er in Moskau «Faust», «Fürst Igor» und «Dornröschen» sehen konnte. Als 16-jähriger komponierte er eine Klaviersonate op.1 und 1908 «Suggestion diabolique» op.4. Am Konservatorium in Moskau schloss er sein Grundstudium 1909 ab und er war in den «Petersburger Abenden für zeitgenössische Musik» als Pianist aufgetreten. Der Referent erfreute seine Zuhörerschaft auch mit Ausschnitten aus dem Klavierkonzert Nr.2–Scherzo 1913. Als 22-Jähriger konnte Prokofiew eine Auslandreise nach Paris und London unternehmen. Das Revolutionsjahr 1917 verbrachte Prokofiew vorerst auf dem Land in der Nähe von St. Petersburg. In dieser Zeit spielte er mit dem Gedanken eine ganze Symphonie im Stile Haydns zu komponieren. Es resultierte die  Symphonie classique op. 25, die 1918 uraufgeführt wurde. In «Visions fugatives» schildert Prokofiew seine Fahrt über Japan nach Amerika. In Amerika komponierte Prokofiew die Klaviersonate Nr.2 und die Oper «Die Liebe zu den drei Orangen» op. 33. 1936 kehrte Prokofiew nach Russland zurück, das inzwischen die Sowjetunion war. In diesem Jahr entstand auch sein wohl berühmtestes Werk, «Peter und der Wolf», das 1936 in Moskau uraufgeführt wurde. An den Instrumenten erkennt man die verschiedenen Darsteller des Stücks. Prokofiew erfüllte mit «Peter und der Wolf» die Forderungen des «sozialistischen Realismus», nämlich die Volkstümlichkeit, das Ansprechen der Massen, die Unterstützung des kommunistischen Systems und die Darstellung des Absterbens der Bourgeoisie. Es folgten die Kompositionen Anjutka, russisches Lied op. 66 und «Frei geworden ist der Blick». Die Oper «Krieg und Frieden" entstand zwischen 1945 und 1952, aus dem ein einziges Lied im Ohr haften bleibt, das Lied des Feldmarschalls Kutusow.

Wir danken dem Referenten ganz herzlich für seine jährlichen, stets informativen, eindrücklichen, mit Musikbeispielen untermalten Ausführungen zur Musikgeschichte.

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20.2. und 27.2.2024

lic. phil. Michael Zurwerra

Die Welt aus den Angeln: Die Philosophie der Renaissance und des Humanismus

 

Michael Zurwerra

Mit zwei Vorträgen führte der Referent die Vortragsreihe der Philosophiegeschichte weiter und konnte für der Zeit der Renaissance und des Humanismus einen auffallenden Bezug zur heutigen Zeit aufzeigen. In der Periode um 1500 erfolgte eine geistige Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Es war das Zeitalter der Weltreisen und Entdeckungen, der Reformation und die Aera wichtiger Erfindungen und Neuerungen (Kompass, Buchdruck, Schiesspulver, doppelte Buchführung usw.). All dies führte zu einem Umbruch im Denken, im Weltbild, in der Philosophie und in der Kriegsführung. Es war die Zeit eines zunehmenden Individualismus, zudem eines kritischen Blickes auf die römisch-katholische Kirche, was zur Reformation und seitens der Kirche zu einer Gegenbewegung (u.a. z.B. zur Inquisition) führte. Die römisch-katholische Kirche hatte mit ihrem Ablasshandel, mit dem ausschweifenden Lebensstil der Renaissancepäpste (Alexander VI, Julius II) einen moralischen Tiefpunkt erreicht. Die Reformation begann 1517 durch Martin Luther mit dem Anschlag seiner 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg. Die Wirren der Reformation waren in Europa noch lange in den nachfolgenden Zeiten spürbar. Der Referent zeigte den Werdegang von noch mittelalterlich geprägten Denkern zu den philosophischen Gedanken und Ansichten zur Zeit der Renaissance und der Reformation. Erwähnt seien Wilhelm von Ockham (1285 – 1347), Meister Eckhart (1260 – 1328) und Hildegard von Bingen (1098 – 1179). Giovanni Pico della Mirandola (1463 – 1494) prägte wesentlich das Menschenbild der Neuzeit mit seinem Werk «De hominis dignitate» («Über die Würde des Menschen»). Zentrum der Renaissance war Florenz, wo in der damaligen Zeit die Medici den Ton angaben. Lorenzo de Medici (1449 -1492), «Il Magnifico», war Bankier und Politiker, er förderte die Künste, war Kunstmäzen und Handelsmann. Männer, wie Filippo Brunelleschi (1377 – 1446), Architekt der berühmten Kuppel des Doms von Florenz und berühmte Künstler wie Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonarroti, Sandro Botticelli, Raffael und viele andere prägten die Hochblüte der Renaissance. Das durch Ptolomäus geprägte geozentrische Weltbild erfuhr während der Renaissance einen prägenden Wandel und wurde durch die heliozentrische Denkweise ersetzt, was vorerst in der katholischen Kirche auf heftigsten Widerstand stiess. Giordano Bruno (1548 – 1600) wurde durch die Inquisition der Ketzerei und Magie für schuldig befunden und im Jahr 1600 zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Die sozialen und politischen Umwälzungen während der Renaissance zeigten sich bei Niccolo Macchiavelli (1469 – 1527) und seinem Werk «Il Principe» 1513, das stark durch das Leben und die Politik von Cesare Borgia (1475 – 1807) geprägt war. Der Referent kam auch auf die Philosophie und die Staatstheorie von Thomas Hobbes (1588 – 1679) und sein Werk «Leviathan» zu sprechen, der seine Staatsauffassung vom Naturzustand ("homo homini lupus") über den Gesellschaftsvertrag entwickelte. Die Absicht von Hobbes war die Verhinderung von Kriegen, was sich später auch im Völkerbund und in der UNO niederschlug. Wir danken dem Referenten Michael Zurwerra ganz herzlich für die höchst interessanten und lehrreichen Vorträge und hoffen auf eine Fortsetzung.  

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26.3.2024

lic. phil. Walter A. Werlen

KLEINER ÜBERBLICK ÜBER DIE SPANISCHE UND LATEINAMERIKANISCHE LITERATUR

 

Michael Zurwerra

Die Geschichte der spanischen und lateinamerikanischen Literatur ist geprägt von vielen Autoren und einem breiten Spektrum von Themen. Sie zeigt eine reiche kulturelle Vielfalt und hat auch einen bedeutenden Beitrag zur Weltliteratur geleistet. Das 16. und 17. Jahrhundert war das goldene Zeitalter der spanischen Literatur. Cervantes' "Don Quijote" ist ein herausragendes Werk dieser Periode und gilt als einer der bedeutendsten Romane der Weltliteratur. Im 20. Jahrhundert blühte die spanische Literatur weiter auf. Autoren wie Federico García Lorca, bekannt für seine Lyrik und Dramen, und Javier Marías, ein zeitgenössischer Romancier, trugen wesentlich zur Entwicklung der spanischen Literatur bei. Auch die lateinamerikanische Literatur erlebte Im 20. Jahrhundert eine bemerkenswerte Blütezeit. Pablo Neruda aus Chile und Gabriel García Márquez aus Kolumbien sind zwei der bekanntesten Autoren dieser Epoche. Werke, wie "Hundert Jahre Einsamkeit" von García Márquez, haben internationale Anerkennung erlangt. Spanische und lateinamerikanische Dichter beschäftigen sich mit Themen wie Liebe, Nationalismus und Identität. Weitere bedeutende lateinamerikanische Autoren sind Pablo Neruda und Isabel Allende aus Chile, Mario Vargas Llosa aus Peru und Elsa Osorio aus Argentinien. Der Referent stellte die wichtigsten Autoren Spaniens und Lateinamerikas mit kurzen Zusammenfassungen des Inhalts ihrer Werke einprägsam dar. Das Publikum erhielt in vielfältiger Weise Anregungen, sich intensiver mit dem einen oder dem anderen Werk auseinanderzusetzten. Der Referent schrieb ins Gästebuch unseres Vereins: «El espanol no se habla, el espanol se canta» (Spanisch wird nicht gesprochen, es wird gesungen). Dies konnten die Zuhörer anhand vieler in Spanisch bestens vorgetragener Zitate durch die Maturandin Audrey Guntern geniessen. Herzlichen Dank dem Referenten für eine gelungene literarische Reise durch Spanien und Lateinamerika. 

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21. bis 28.5.2024

GRIECHENLANDREISE

 

Michael Zurwerra

28 Mitglieder des Vortragsvereins Oberwallis besuchten vom 21. bis zum 28. Mai 2024 das antike Griechenland. Die Kunstreise begann in Thessaloniki, der zweitgrössten Stadt Griechenlands, einer bedeutenden kulturellen Metropole. Unter kundiger Führung von Christina bestaunten wir den Galeriusbogen und die Rotunde, ein beachtliches rundes Gebäude aus der Römerzeit, das später als Kirche und Moschee genutzt wurde. Der Weiße Turm ist ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt, das im 15. Jahrhundert von den Osmanen errichtet wurde. Die Reise führte uns weiter zu den Königsgräbern von Vergina, die eine der herausragendsten archäologischen Entdeckungen Griechenlands in den letzten Jahren darstellt. Hier wurde das Grab von Philipp II., dem Vater Alexanders des Großen, entdeckt. Die Gräber enthalten prächtige Grabbeigaben und Wandmalereien, die einen Einblick in die Macht und den Reichtum des makedonischen Königreichs geben. Die von der Reisegruppe besuchten Meteora-Klöster Agios Stefanos und Varlaam sind zum Himmel schwebende Klöster, sie befinden östlich des Pindosgebirges auf hohen Sandsteinfelsen. Die Klöster zeigen den spirituellen Geist der orthodoxen Kirche, sie sind mit Wandmalereien des Lebens Christi, biblischen Begebenheiten und vielen Heiligen kunstvoll ausgeschmückt und hinterlassen beim Besucher einen unvergesslichen Eindruck. Delphi war im antiken Griechenland als Sitz des Orakels von Delphi bekannt. Es war ein bedeutendes religiöses Zentrum und der Ort, an dem der Gott Apollo verehrt wurde. Wichtige Sehenswürdigkeiten in Athen sind die Akropolis, wohl das berühmteste archäologische Denkmal Griechenlands und ein Symbol der klassischen griechischen Zivilisation. Der Parthenontempel ist der Göttin Athene gewidmet. Im Erechtheion dienen die berühmten Karyatiden als weibliche Säulen. Der Tempel der Athena Nike ist ein kleiner, aber eleganter Tempel zu Ehren der Siegesgöttin. Weiter führte die Kunstreise nach Mykene, einer bedeutenden archäologischen Stätte und dem Zentrum der mykenischen Zivilisation, die von etwa 1600 bis 1100 v. Chr. blühte. Bekannt für ihre mächtigen Befestigungen und Monumentalbauten wie das Löwentor und die Schatzkammer des Atreus, spiegelt die Architektur von Mykene fortschrittliche Techniken wider, einschließlich der Zyklopenmauerwerke. Gräber und Funde, wie die goldene "Maske des Agamemnon", zeugen vom Reichtum und der handwerklichen Geschicklichkeit der Mykener. Das antike Amphiheater von Epidaurus ist eines der am besten erhaltenen und berühmtesten antiken Theater Griechenlands. Es liegt im Heiligtum des Asklepios, dem Gott der Heilkunst, und war im antiken Griechenland ein Zentrum des Heilwesens. Das Theater wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. vom Architekten Polykleitos dem Jüngeren erbaut und ist berühmt für seine außergewöhnliche Akustik. Im antiken Griechenland wurden hier dramatische Aufführungen, religiöse Zeremonien und musikalische Wettbewerbe abgehalten. Nauplia nimmt einen wichtigen Platz in der griechischen Geschichte und Kultur ein. Sie war die erste Hauptstadt des modernen Griechenlands nach dem Unabhängigkeitskrieg. Ioannis Kapodistrias (1776-1831), der erste Präsident des unabhängigen Griechenlands, spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Stadt. Kapodistrias war beim Wiener Kongress 1815 als Vertreter Russlands stark in die diplomatischen Verhandlungen über die Schweiz involviert. Kapodistrias Bemühungen trugen entscheidend dazu bei, die Schweiz in einer turbulenten Zeit zu stabilisieren. Sein diplomatisches Geschick spielte dabei eine wichtige Rolle, dass die Schweiz aus der postnapoleonischen Neuordnung Europas mit einem funktionierenden und ausgewogenen föderalistischen System hervorging. Er ebnete den Weg für die zukünftige Entwicklung der Schweiz als stabiles und neutrales Land. Korinth war eine der bedeutendsten Städte im antiken Griechenland und bekannt für seine reiche Geschichte und seine strategische Lage. Zu den Hauptsehenswürdigkeiten gehört der Tempel des Apollo, einer der ältesten dorischen Tempel Griechenlands. Akrokorinth ist eine bedeutsame Festung auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Zu erwähnen ist die vorzügliche und hilfsbereite Führung  durch Christina und der schöne folkloristische Abend mit griechischer Bouzouki-Musik. Die Reisegruppe kehrte mit reichen Eindrücken der griechischen Antike, der prächtigen Landschaft mit idyllischen Meeresbuchten, der vorzüglichen griechischen Küche und mit angenehmen gesellschaftlichen Erlebnissen ins Oberwallis zurück.

 

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 Fotos Pers 



 

19.6.2024

Prof. Dr. Martina Caroni

FREIHEIT IN DER AKADEMIE

Votrag zusammen mit der Naturforschenden Gesellschaft Oberwallis

 

Michael Zurwerra

Zum Vortrag und bei der Einladung schreibt die Naturforschende Gesellschaft Oberwallis:

Was ist da los in der Wissenschaft und an Universitäten? Verfolgt man die medialen Schlagzeilen zu akademischer Forschung und Lehre, stellt sich diese Frage unweigerlich. So titelte etwa die Tageszeitung «Der Bund» am 30. Dezember 2023 «Plötzlich sassen auffällig diskrete Chinesen in der Lausanner Uni-Bibliothek» und die «Neue Zürcher Zeitung» überschrieb am 13. Mai 2024 einen Beitrag über die Kontrolle Studierender im Ausland durch gewisse Staaten mit «Unfrei im Kopf». Und jüngst verlangten an vielen Universitäten der Schweiz Studierende, dass die Universitäten ihre Austauschprogramme und Kooperationen mit israelischen Universitäten und Forschenden beenden. Akademische Freiheit ist ein Grundpfeiler des wissenschaftlichen Fortschritts und umfasst die Freiheit, ohne unangemessen Einmischung zu forschen, zu lehren und zu studieren. In fast 100 nationalen Verfassungen wird die akademische Freiheit verankert. Dennoch gerät die akademische Freiheit zunehmend unter Druck. Das Referat möchte ausgehend von dieser Feststellung die folgenden Fragen aufgreifen: Wie ist es wirklich um die akademische Freiheit in der Schweiz, in Europa und weltweit bestellt? Wer bedroht die akademische Freiheit? Wie können Wissenschaftsgemeinschaften und staatliche Behörden dazu beitragen, eine weitere Aushöhlung der akademischen Freiheit zu verhindern? Was ist bei der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zu berücksichtigen?

 

 



 

26.8.2024

Dr. phil Christiane Jungius

OPER IM UMBRUCH IM 18. JH. – GLUCK ALS REFORMER
EINFÜHRUNG ZUR FREILICHTAUFFÜHRUNG "IPHIGENIE EN AULIDE" IM HOFE DES STOCKALPERSCHLOSSES

 

 

Michael Zurwerra

Christoph Willibald Gluck (1714-1787), seit 1763 Direttore generale della Musica in Wien, wird allgemein mit der Opernreform in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert in Verbindung gebracht. Gluck komponierte seine sechs letzten Opern für die Aufführung in der Pariser Académie royale de musique, darunter als erste Iphigénie en Aulide.

Im Zentrum der Debatten um die Oper in der Mitte des 18. Jahrhunderts stand der Wiener Hofpoet Pietro Metastasio, dessen literarische Werke in ganz Europa als Opere serie vertont und aufgeführt wurden. Die Kritik ist uns in diversen Publikationen überliefert, besonders eindrücklich in Benedetto Marcellos Satire Il teatro alla moda (1720), der meistrezipierten und zugleich am nachhaltigsten wirksamen opernreformatorischen Schrift Saggio sopra l’opera in musica von Francesco Algarotti (Erstausgabe 1755) und dem anonym publizierten Lettre sur le méchanisme de l’opéra italien (Paris 1756).

Reformbemühungen um die Gattung Oper gab es fast zeitgleich an unterschiedlichen Orten, darunter Berlin, Parma und Wien, wobei jeweils sehr ähnliche künstlerische Mittel zur Anwendung kamen, um das Ziel zu erreichen, das Musiktheater im Rahmen einer Gesamtdramaturgie zu einer Einheit zu formen. Dass es einzig der Wiener Versuch in das populär-historische Bewusstsein schaffte, mag an den günstigen politischen Rahmenbedingungen gelegen haben sowie am Interesse der Medienschaffenden und auch an der Unterstützung der französischen Dauphine und späteren Königin Marie Antoinette. Keines der auch von Gluck angestrebten Reformziele waren neu; diese waren bereits alle mehr als zehn Jahre zuvor von Algarotti formuliert worden, dessen Saggio in vielen Auflagen in diversen europäischen Sprachen kursierte.

Gluck selbst hatte sich nie als Urheber der Reform bezeichnet. Die Ästhetik seiner musikdramatischer Kompositionsweise wurde von intellektuellen französischen Kreisen jedoch als ideale Umsetzung der antiken Tragödie angesehen, und Gluck wurde als Schöpfer der Tragédie à la Grecque verstanden. Die Tatsache, dass seine Werke das alte Repertoire der Pariser Oper vollständig verdrängten, wird in Frankreich als „Revolution der Oper“ bezeichnet. Die deutsche Musikhistoriographie bevorzugte hingegen das weniger radikale Konzept der Reform und begünstigte die Erhebung Glucks zum Begründer einer nationalen deutschen Operntradition.

Besten Dank der Referentin für die interessanten und beachtenswerten Ausführungen zur Operngeschichte.

WB 



 

5. bis 7. Sept. 2024

 GRAUBÜNDENREISE

 

Michael Zurwerra

Vom 5. bis 7. September reisten 18 Mitglieder des Vortragsvereins Oberwallis zu einigen der schönsten Kunststätten im Kanton Graubünden. Die Reise begann nach einem Zwischenhalt in einer Malanser Weinkellerei in der Stadt Chur, die bereits in römischen Zeiten wegen der Passwege über die Alpen eine grosse Bedeutung erlangte. Eine Altstadtführung machte die Besucher mit den schönsten Gebäuden und vielen geschichtsträchtigen Winkeln Churs bekannt. In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurden die Grundlagen zur Ausbildung der bischöflichen Stadtherrschaft des Fürstbistums Chur geschaffen. Ein schwerer Stadtbrand zerstörte 1464 den grössten Teil der Stadt Chur, darunter auch das Rathaus und die darin aufbewahrten Freiheitsbriefe. Die Churer entsandten darauf eine Delegation nach Wien zu Kaiser Friedrich III., der die kaiserlichen Freiheiten bestätigte und die Erlaubnis zur Einführung von Zünften gab. Die Bündner Wirren zur Zeit des Dreissigjährigen Kriegs brachten 1622 eine längere Fremdbesetzung des Landes. Der streitbare Pfarrer Jürg Jenatsch (1596 – 1639) spielte in dieser Zeit eine wichtige Rolle und Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898) setzte dem Freiheitshelden Jenatsch und seinem tragischen Ende ein bleibendes schriftstellerisches Denkmal. In der Mediation wurde 1803 aus dem seit 1471 bestehenden Freistaat der drei Bünde ein Kanton der schweiz. Eidgenossenschaft. Die Kathedrale von Chur befindet sich am Bischöflichen Hof oberhalb der Altstadt. Sie ist der Mariä Himmelfahrt geweiht und zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Schweiz.  Die Kirche Sogn Gieri (St. Georg) in Rhäzüns stammt aus dem 10. Jh. und  ist nördlich der Alpen ein seltenes Beispiel einer vollständig ausgemalten mittelalterlichen Saalkirche. Die Fresken werden einem Waltensburger Meister zugeschrieben (mit Ausnahme der etwas blasseren Fresken der Seitenwände)St. Martin in Zillis besitzt eine Kirchendecke, die vollständig erhalten und von nationaler Bedeutung ist. Die Decke wurde um 1109 bis 1114 gemalt und enthält 153 quadratische Bildtafeln. Mit Ausnahme der Randfelder, die zusammen wohl einen Ozean darstellen, zeigen die inneren Billder Szenen aus dem Leben Christi. Die letzte Bilderreihe berichtet aus dem Leben des heiligen Martin. Guarda im Unterengadin ist ein so schönes Dorf, dass es den Wakker-Preis und sein Ortsbild die Auszeichnung «von nationaler Bedeutung» erhielt. Eines der prächtigen Häuser hat Alois Carigiet beim Zeichnen von Schellenurslis Wohnhaus inspiriert. Die schönen stattlichen Bündner Häuser Guardas hinterliesssen bei den Besuchern einen bleibenden und unvergesslichen Eindruck. Das Kloster St. Johann in Müstair wurde im 8. Jahrhundert gegründet. Karl der Grosse soll es gestiftet haben, die Statue in der Klosterkirche ist ein Zeugnis dafür. Aus der Karolingerzeit sind heute noch die Klosterkirche und die Heiligkreuzkapelle erhalten. Die karolingischen Fresken, mit denen die Kirche um 800 ausgestattet wurde, sind ein in Art und Ausmass einzigartiges kulturgeschichtliches Denkmal frühmittelalterlicher sakraler Bilddarstellung. Im Nietzsche-Haus in Sils Maria wohnte der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900) in den Sommermonaten der 1880er-Jahre. Die Besuchergruppe konnte von einem ausgezeichneten Vortrag über das Leben dieses berühmten Philologen und Philosophen profitieren. Am Ende der Reise besuchte die Gruppe  die Kirche Sta. Maria del Castello in Mesocco. Die fensterlose nördliche Kirchenwand ist mit drei übereinander liegenden Freskenreihen geschmückt. Sie entstanden alle zwischen 1459 und 1469 und wurden von den lombardischen Malern Christoforo und Nicolao da Seregno geschaffen. Eindrücklich und einzigartig sind die 12 Monatsbilder. Mit reichen und unvergesslichen Kunstimpressionen und Entdeckungen erreichte die Besuchergruppe am dritten Tage wieder das Oberwallis.

  Fotos Pers  



 

17.9.2024

Prof. Dr. med. Lukas Andereggen

NEUROCHIRURGIE: EINGRIFFE AN DEN GRENZEN DES ICHS 

 

Michael Zurwerra

Neurochirurgische Eingriffe sind Operationen von Erkrankungen, von Verletzungen oder von Anomalien des Nervensystems, insbesondere des Gehirns und des Rückenmarks. Diese Eingriffe erfordern spezialisierte Techniken, ein präzises Vorgehen und auch ein innovatives, ständig sich verbesserndes operatives Procedere. Der Referent zeigte in einem eindrücklichen, klar verständlichen und didaktisch perfekten Vortrag nicht nur die Entwicklung, sondern auch die heutigen Möglichkeiten, aber ebenso die Grenzen und die denkbaren Komplikationen neurochirurgischer Eingriffe. Ein Neurochirurg braucht Talent, Erfahrung und entsprechende Charaktereigenschaften. Als Beispiele zeigte Professor Andereggen die Überlegungen, die Operationsmöglichkeiten und die Komplikationen bei Hirnaneurismen, bei Hypophysenerkrankungen und bei Tumoren des Gehirns. Im Vordergrund jeder Behandlung stehen der ärztliche elementare Grundsatz des „primum nil nocere“  (zuerst einmal nicht schaden) und Gedanken zum operativen und strategischen Vorgehen. Dabei können Bereiche des Gehirns betroffen sein, die eng mit dem Bewusstsein, der Identität und dem subjektiven Erleben des eigenen Selbst verbunden sind. Jeder neurochirurgische Eingriff ist eine Gratwanderung zwischen Erfolg und dem nicht auszuschliessenden Auftreten von Komplikationen. Neue innovative Techniken und Erfahrungswerte helfen den Operateuren, dass vielen Patienten in einem Fachgebiet geholfen werden kann, das die „Grenzen des Ichs“ wie in keinem anderen medizinischen Bereich tangiert. Besten Dank dem Referenten für den packenden, interessanten und ausgezeichneten Vortrag.

WB 



 

Vortragsverein