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03.11.2009

Prof. Dr. Mario Andreotti

Anpassung, Verweigerung Protest

 

Aspekte und Tendenzen der Schweizer Literatur seit 1945

 Der Vortrag behandelte im Einzelnen folgende Themen:

•Die besondere politische und sprachlich-kulturelle Situation der Schweiz und ihre Folgen für die neuere Schweizer Literatur

Kurzer Überblick über die Schweizer Literatur von den Anfängen bis nach dem Zweiten Weltkrieg

Der erste Paradigmawechsel/Umbruch um 1960: die Entstehung eines neuen, gesellschaftskritisch-politischen Verständnisses von  Literatur

Der Aufbruch der Frauen in der Schweizer Literatur

Der zweite Paradigmawechsel/Umbruch nach 1990: das Ende des nationalen Lamentos und der Übergang zu einer Literatur der Medien- und Fun-Generation. Kritische Einwürfe gegenüber dieser jungen und jüngsten Literatur.

Worte und Passagen aus Prof. Andreottis Vortrag:

"Die Literatur der Deutschschweiz befindet sich in einem merkwürdigen kulturellen Spannungsfeld: Sie ist zum einen, bedingt schon durch die gleiche hochdeutsche Sprache, Teil einer gesamtdeutschen Literatur und zum andern aber auch Ausfluss eines eigenständigen kulturellen Bewusstseins, wie es sich in der Schweiz seit dem Ende des 15.Jh., seit dem Schwabenkrieg also, allmählich herausgebildet hat."

"Die Schweiz wird schon während des Ersten Weltkrieges, dann aber vor allem während des Nationalsozialismus, zum Land der deutschen Emigranten. Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Robert Musil, Thomas Mann und zahlreiche andere kommen als vermeintlich "entartete" Schriftsteller in unser Land. Was das für das Überleben der deutschen Dichtung, besonders für die noch junge literarische Moderne, bedeutete, können wir heute kaum mehr abschätzen. Die Schweiz hat ganz wesentlich verhindert, dass es 1945, nach der physischen und geistigen Katastrophe des Zweiten Weltkrieges, für die deutsche Dichtung eine Stunde Null gab. Man denke nur an die Rolle, die das Schauspielhaus Zürich während der Zeit der Naziherrschaft spielte, als es etwa Bertolt Brechts Stücke, die ja im Deutschen Reich verboten waren, uraufgeführt hat. Doch unser Land hat während dieser schweren Zeit nicht nur gegeben, es hat ebenso sehr empfangen: Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt wären ohne die deutschen Exilautoren, vor allem ohne Brecht und sein episches Theater, nicht das geworden, als was sie heute zu Recht gelten: als die eigentlichen Begründer und Exponenten einer schweizerischen Moderne nämlich. Mit ihnen gewinnt die Schweiz nicht nur den Anschluss an die Weltliteratur wieder, den sie nach Conrad Ferdinand Meyer verloren hat, mit ihnen erhält sie auch den Anschluss an die europäische und amerikanische Modeme, einen Anschluss, der den Schweizer Autorinnen und Autoren der verschiedenen Nachkriegsgenerationen ganz neue Wege eröffnet hat."

     


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