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21. bis 28. Juni 2025

AUVERGNEREISE 

 

OrcivalDie Reisegruppe des Vortragsvereins Oberwallis begab sich auf eine eindrucksvolle kunsthistorische Reise durch die Auvergne, einer Region, die wie kaum eine andere die Vielfalt europäischer Kunstgeschichte in einer naturnahen Landschaft zur Darstellung bringt. Von den Renaissancefassaden Lyons bis zu den romanischen Abteien der Vulkangebiete offenbarte sich eine kulturelle Dichte, die in dieser Form selten ist. In Lyon eröffnete sich mit dem Viertel Vieux Lyon ein erstes bedeutendes Kapitel: Die von der UNESCO geschützte Altstadt gehört zu den grössten erhaltenen Renaissance-Vierteln Europas. Die schmalen, gepflasterten Gassen, die eleganten Bürgerhäuser und insbesondere die Traboules, versteckte Passagen durch Innenhöfe, vermittelten ein lebendiges Bild städtischer Architektur und Lebensweise des 16. Jahrhunderts. Den Auftakt des Aufenthalts in Clermont-Ferrand bildete der Besuch der „L’Aventure Michelin“, eines modernen Museums, das die faszinierende Geschichte des weltbekannten Reifenherstellers Michelin erzählt. Die Stadt Clermont-Ferrand präsentiert sich als Zentrum gotischer und romanischer Sakralarchitektur. Die Kathedrale Notre-Dame-de-l’Assomption, aus dem dunklen Vulkangestein Volvic errichtet, erhebt sich majestätisch über der Stadt. Ihre schlanken Türme, die klar gegliederte Fassade und die farbkräftigen Fensterrosen zeugen vom gotischen Formenreichtum in einer ganz eigenen regionalen Ausprägung. Nur wenige Schritte entfernt erinnert die romanische Basilika Notre-Dame-du-Port an die tiefe Spiritualität des Hochmittelalters. Ihre harmonische Bauform, die Krypta mit der Schwarzen Madonna und die kunstvolle Steinmetzarbeit zeigen die auvergnatische Romanik eindrücklich: klare Linien, plastische Ornamentik und innere Geschlossenheit. Die Reise führte weiter in die kleineren, aber nicht minder bedeutenden Orte rund um Clermont. In St-Saturnin, malerisch auf einem Basaltgrat gelegen, ist eine der ursprünglichsten vollständig erhaltenen, romanischen Kirchen der Region. Hier befindet sich somit nicht nur eine der schönsten romanischen Auvergne-Kirchen mit kunstvollen Kapitellen, sondern auch das Château de Saint-Saturnin, das im Besitz der Familie de La Tour d’Auvergne war. Madeleine de la Tour (1495 – 1519) verband durch ihre Heirat mit Lorenzo II. de’ Medici, Herzog von Urbino (1492-1519), das französische Hochadelsgeschlecht der Auvergne mit der florentinischen Bankiers- und Fürstendynastie der Medici. Aus dieser Ehe ging Katharina von Medici (1519 – 1589) hervor, die später Königin von Frankreich wurde. In einer Zeit religiöser Spannungen diente ihr die abgeschiedene Residenz als Rückzugs- und Wirkungsort, was dem kleinen Ort eine politische und kulturelle Bedeutung verlieh, die bis heute spürbar ist. Auch die Basilika von Orcival, einer der bedeutendsten Marienwallfahrtsorte der Auvergne, beeindruckte durch ihre schlichte Monumentalität. Hier wurde deutlich, wie sich religiöse Verehrung und bauliche Form zu einem kontemplativen Raum verdichteten, der bis heute Ausstrahlung besitzt. Der Besuch der Papiermühle von Ambert (Moulin Richard de Bas) zeigte der Reisegruppe den jahrhundertealten Prozess der handgeschöpften Papierherstellung. Die Reisegruppe besuchte auf der Auvergnereise auch den Volcan de Lempteguy und konnte buchstäblich in das Innere eines Vulkans hinabsteigen, ein Erlebnis, das nicht nur naturkundlich faszinierte, sondern auch das Bewusstsein für die Entstehungsgeschichte dieser einzigartigen Landschaft schärfte. In La Chaise-Dieu, einer einst mächtigen Benediktinerabtei, erreichte die Reise einen weiteren kunsthistorischen Höhepunkt. Die Abteikirche St-Robert, gegründet im 11. Jahrhundert und unter Papst Clemens VI. im 14. Jahrhundert erweitert, beeindruckte nicht nur durch ihre Grösse, sondern vor allem durch ihre kostbaren Wandteppiche aus dem 16. Jahrhundert. Diese zeigen Szenen aus dem Neuen Testament, die mit alttestamentlichen Motiven kombiniert wurden. Im nördlichen Seitenschiff lenkte ein weiteres Meisterwerk die Aufmerksamkeit auf sich: ein Totentanz-Fresko aus dem späten 15. Jahrhundert. Ganz anders, aber ebenso eindrucksvoll präsentierte sich Lavaudieu, eines der schönsten Dörfer Frankreichs, mit einer romanischen Benediktinerabtei aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Der abgeschiedene Ort vermittelte das Ideal klösterlicher Weltabgeschiedenheit, eingebettet in die Stille der Landschaft. Auch Salers bot ein lebendiges Bild vergangener Jahrhunderte. Das befestigte Städtchen, von schwarzem Vulkangestein geprägt, bewahrt ein nahezu geschlossenes Ensemble aus dem Spätmittelalter. Mit seinen Dächern, Türmchen, Erkern und reich verzierten Renaissance-Fassaden verkörpert es die Wehrhaftigkeit und den Stolz einer Stadt, die sich im Hundertjährigen Krieg behaupten musste. Saint-Nectaire ist ein Ort mit uralten Wurzeln. Das auf einem Hügel gelegene Gotteshaus vereint landschaftliche Dominanz mit innerer Geschlossenheit, ganz im Geist frühmittelalterlicher Kirchenbaukunst. Ein bemerkenswerter Kontrast bot Vichy, die elegante Kurstadt am Ufer des Allier. Die Fassaden im Stil der Belle Époque, die mondänen Hotels und die grosszügigen Parkanlagen erinnerten an die Blütezeit des europäischen Kurtourismus. Zugleich tritt auch die historische Bürde zutage: In Vichy hatte während der deutschen Besatzung Frankreichs das autoritäre Pétain-Regime seinen Sitz. Kunsthistorisch eröffnete sich damit ein anderer, politisch geprägter Blick auf Stadtgestaltung und Erinnerungskultur. Zum Abschluss der Reise besuchte die Gruppe Brioude, wo die romanische Basilika Saint-Julien als grösstes sakrales Bauwerk ihrer Art in der Auvergne faszinierte. Die Mischung aus monumentaler Raumwirkung, farbigem Vulkangestein und modernen Kirchenfenstern verleit dem Bau eine zeitübergreifende Dimension. Die kunsthistorisch interessante Michaelskapelle ist mit reichen Fresken ausgeschmückt. Den krönenden Abschluss bildete der Aufenthalt in Le Puy-en-Velay, einem spirituellen Zentrum des Jakobswegs. Die Stadt beeindruckte durch ihre einzigartige Silhouette, dominiert von steil aufragenden Basaltfelsen, auf denen Sakralbauten wie die Kapelle Saint-Michel d’Aiguilhe oder die monumentale Marienstatue thronen. Die romanisch geprägte Kathedrale Notre-Dame erhebt sich über der Altstadt wie eine Trutzburg des Glaubens. Die Reise durch die Auvergne offenbarte in seltener Dichte die künstlerische Ausdruckskraft vergangener Jahrhunderte. Sie führte vor Augen, wie sehr Sakralarchitektur, landschaftliche Gegebenheiten ein unverwechselbares kulturelles Erbe geformt haben, ein Erbe, das bis heute nachwirkt. Die Reisegruppe des Vortragsvereins Oberwallis zeigte sich tief beeindruckt von der Vielfalt, Schönheit und Tiefe der besuchten Orte. Die sorgfältig geführten Besichtigungen, die reizvollen Landschaften und die reiche Geschichte machten die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auch gesellschaftlich war die Reise ein Gewinn: Begegnungen, Gespräche und geteilte Eindrücke stärkten das Gemeinschaftsgefühl und machten diese Reise nicht nur kulturell, sondern auch menschlich besonders wertvoll.

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 Fotos Pers


 

Vortragsverein