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11.4.2023

Pfr. Paul Martone

BISCHOF WILHELM EMMANUEL VON KETTELER

Ein grosser "Briger" Student (1824-1828)

 

Knaus

Die Biographie des berühmten Briger-Studenten und späteren Bischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877) wurde durch den Referenten, Pfarrer Paul Martone, anschaulich und spannend beschrieben. Mit dem Referat wurde zudem ein Bezug zur Briger Lokalgeschichte hergestellt. Das Briger Kollegium zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter der Führung der Jesuiten befand sich in einer bewegten Zeit und der Referent beschrieb die Epoche und die Jugendjahre des adligen Heisssporns Freiherrn von Ketteler im Kollegium Spiritus Sanctus mit anschaulichen Ereignissen. Zur gleichen Zeit besuchte auch Anton Anderledy (1819-1892), der spätere Jesuitengeneral das Jesuitenkollegium in Brig. Sowohl Ketteler wie Anderledy sind heute im Gedächtnis des Oberwallis nicht nur mit Strassenbezeichnungen erhalten geblieben. Wilhelm Emmanuel von Ketteler erhielt nach dem Briger-Aufenthalt im westfälischen Münster sein Abitur-Zeugnis, worauf er Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen studierte. Als schlagender Student mit ungestümen Temperament verlor er seine Nasenspitze. Ketteler trat anschliessend in den Staatsdienst des Landes Preussen ein, quittierte jedoch den Dienst aus Glaubens- und Gewissensgründen, insbesondere wegen der Verhaftung und Inhaftierung des Kölner Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering. Anschliessend studierte er von 1841 bis 1843 Theologie in München. Das 19. Jahrhundert war während der Industrialisierung durch soziale Probleme und durch Elend und Not der verarmten Bevölkerung gekennzeichnet, was Ketteler in seinen Pfarrstellen tief bewegte. 1848/49 wurde Ketteler Mitglied der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Sein Einsatz und sein Engagement für die sozial verarmte Bevölkerung machten Ketteler landesweit bekannt. Im August 1849 legte er sein Mandat bereits nieder und wurde 1850 zum Bischof von Mainz gewählt. Kirchenpolitisch setzte Ketteler sich für die Autonomie und Macht der katholischen Kirche ein und war erklärter Gegner der Trennung von Staat und Kirche, was ihn zum Widersacher Bismarcks im Kulturkampf machte. Unter dem Einfluss seines Münchener Studienfreundes Adolph Kolping erkannte Ketteler die Bedeutung der Sozialen Frage in der neu entstehenden Industriegesellschaft und bereitete die Hinwendung der katholischen Kirche zur Sozialtätigkeit zum Wohle der Arbeiterschaft vor, die schliesslich unter Papst Leo XIII. in seiner wichtigen Enzyklika «Rerum novarum» von 1891 zum Ausdruck kam und die als Mutter aller Sozialenzykliken in die Geschichte eingegangen ist. Auch für Papst Johannes Paul II. war Ketteler ein «grosser Vorkämpfer und Apostel in der Sozialen Frage» des 19. Jahrhunderts, und Papst Benedikt XVI. nannte ihn in seiner Enzyklika «Deus caritas est» 2005 einen Wegbereiter der katholischen Soziallehre. Im Gegensatz zu Marx und Engels verteidigte Ketteler das Privateigentum. Ketteler nahm auch am ersten vatikanischen Konzil teil und war ein Gegner der Unfehlbarkeitserklärung des Papstes, er unterwarf sich aber dem Konzilsbeschluss. Besten Dank an Pfr. Paul Martone für den interessanten und wichtigen Vortrag, der eine Ergänzung zu den beiden vorausgegangenen Referaten zur Wirtschaftsethik darstellt.

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