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09.09.2014

lic. phil.  Katja Senjic Rovelli

Francesco Petrarca - Sein Leben und sein Werk zwischen Fiktion und Realität

 

Rovelli

Francesco Petrarca (1304-1374) war ein Zeitgenosse von Dante Alighieri (1265-1321) und von Giovanni Boccaccio (1313-1375) - alle drei Väter des Humanismus. Meist hielt sich Petrarca in der damaligen Papstresidenz Avignon auf, da er aus Florenz ausgewiesen wurde.  Sein grosses dichterisches Werk sind die Canzoniere, ein Liederzyklus, bestehend aus 366 Gedichten, wovon 317 Sonette. Diese Liedersammlung kann wie eine Fortsetzungsgeschichte der Verehrung seiner angebeteten, unerreichbaren Liebe, der Laura, gesehen werden. Petrarca berichtet in seinem 211. Sonett, dass er Laura am 6. April 1327, einem Karfreitag, in der Kirche Santa Chiara in Avignon getroffen habe. Dies scheint aber ein fiktives Datum zu sein, da es sich in Tat und Wahrheit um einen Montag handelte. Der Karfreitag hatte bei Petrarca eine doppelt symbolische Bedeutung. Einerseits ist im italienischen Wort „venerdi“, das Wort Venus, die Göttin der Liebe, enthalten und zweitens steht der Karfreitag für die Kreuzigung Christi. Das Datum soll also gleichzeitig die göttliche, wie die irdische Liebe ausdrücken. Petrarca wurde im Jahre 1341 auf dem Kapitol in Rom feierlich zum „poeta laureatus“ gekrönt. Das Wort „alloro“ bedeutet im Italienischen Lorbeer und der Name von Laura, Petrarcas Muse, ist ebenfalls in diesem Wort enthalten. Damit kann Petrarcas dichterische Auszeichnung „poeta laureatus“ als Dichter mit dem Lorbeerkranz, aber auch als Dichter der Laura interpretiert werden. Die Referentin ging in ihren Ausführungen auch auf die Erzählung der unerwiderten Liebe des Gottes Apollo zur Nymphe Daphne ein, ein Mythos, der in den Metamorphosen Ovids dichterisch zum Ausdruck kommt. Apollo verkörperte in der Mythologie den Gott des Lichtes und insbesondere den Gott der Dichtkunst. Daphne verwandelte sich in diesem Mythos in einen Lorbeerbaum. Der Lorbeer war Apollo seither heilig. Zum Gedenken an Daphne trug Apollo einen Lorbeerkranz bzw. eine mit Lorbeer geschmückte Leier. Wenn Petrarca die sich ihm ewig entziehende Laura begehrt und poetisch umwirbt und in Laura die wiedergeborene Daphne erblickt, so tut er dies gleichsam als ein neuer Apollo, als ein neuer Gott der Dichtkunst. Hat Laura überhaupt gelebt, oder war die Angebetete lediglich eine dichterische Erfindung? Mit Sicherheit werden wir dies nie wissen. Petrarca aber hat mit seinen Canzoniere eine neue Kunst der Poesie kreiert, die in späteren Jahrhunderten Dichter und Komponisten in ganz Europa inspiriert hat.

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