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29.1. und 5.2.2013 

Dr. Jakob Knaus

Wahrheit und Lüge in der Oper

 

Eindrückliche musikalische Hörbeispiele von der Stimmung, vom Wahrheitsgehalt, von der Unaufrichtigkeit oder der Täuschung des gespielten Handlungsablaufs

 

cosi fan tutte

Psychologische Momente und verborgene Finessen in der Musik und besonders in der Oper in Bezug auf Wahrheitsgehalt, in Bezug auf Lüge und Täuschung werden mit kompositorischen und szenischen Darstellungen sicht- und hörbar gemacht. Musikbeispiele besonders von Mozarts Opern "Cosi fan Tutte" und "Don Giovanni", von Donizettis Oper "Lucia di Lammermoor", Giuseppi Verdis "Macbeth", Richard Strauss's "Der Rosenkavalier" und Leos Janacek "Jenufa" demonstrieren dies eindrücklich. Allerdings sollten dem Zuhörer der Text und der szenische Ablauf  der Handlung präsent sein. Der Referent brillierte mit seiner präzisen und sensiblen Analytik und seinem immensen musikgeschichtlichen Wissen!   

 

 

 

 

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05.03.2013 

Dr. Wilfried Meichtry

Vortrag und Lesung aus "Verliebte Feinde" mit Ausschnitten des gleichnamigen Kinofilms

 

Die aussergewöhnliche Biographie des Ehepaars Iris und Peter von Roten-Meyer

 

Meichtry Foto„Eine private, politische und kulturelle Zeitgeschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert: die Biographie einer radikalen Frauenrechtlerin und eines einflussreichen katholischen Intellektuellen. Die Juristin Iris von Roten - mit ihrem feministischen Manifest "Frauen im Laufgitter" wurde sie 1958 über Nacht berühmt - und der Politiker und Jurist Peter von Roten führten eine für die damalige Zeit radikale Beziehung. In ihrer Ehe galt die völlige Eigenständigkeit jedes Partners in ökonomischen, beruflichen und sexuellen Belangen“ (Charakterisierung des Buches aus der Werbung).

Seit der Publikation des Buches über Iris und Peter von Roten ist das Interesse an diesem in jeder Hinsicht ausserordentlichen Ehepaar nicht mehr abgebrochen. Der eben erschienene Film unter der Regie von Werner Schweizer und dem Drehbuch von Wilfried Meichtry hat zusätzlich zu diesem nicht nachlassenden Interesse beigetragen. Noch heutzutage staunt man, was sich vor einem halben Jahrhundert in dieser Paarbeziehung abgespielt hat. Die Gedanken und die Taten von Iris und Peter von Roten, vor allem auch der radikale Feminismus, waren für die damalige Zeit alles andere als gewöhnlich und stiessen auf heftigen Widerstand. Viele, wenn auch nicht alle, dieser damals radikalen Postulate sind heute Tatsache geworden!    

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23.04.2013 

Christian Brunner

Die Herausforderungen der neuen Energiepolitik der Schweiz: Tatsachen, Probleme, Risiken, Visionen

 

Der Referent stellte mit klaren Worten und demonstrativen Diagrammen die heutige Energieversorgungslage der Schweiz dar. Die Energiesitutation und Energiepolitik unseres Landes unterscheiden sich sehr wesentlich von der Situation in anderen Ländern. Frankreich z.B deckt den Grossteil seiner benötigten Energie mit Atomkraftwerken, Italiens Energie stammt vor allem aus Gaskraftwerken. Chrstian Brunner beleuchtete schwergewichtig die Situation und die Zukunft der Stromproduktion der Schweiz. Der Ausstieg unseres Landes aus dem Atomstrom ist politisch beschlossene Sache und dieser in Zukunft fehlende Energieanteil muss im Wesentlichen mit erneuerbaren Energien gedeckt werden, was mit sehr viel Kosten verbunden sein wird. Die vielschichtigen Zusammenhänge und die Einspeisung von Energie ins Stromnetz sind sehr kompliziert. Unser Strombedarf muss nicht täglich, sondern laufend angepasst werden, wobei die benötigte Strommenge mitunter schwierig vorauszusagen ist (vorwiegend, aber nicht nur wetterbedingt). Der Ausstieg aus der Atomenergie ist aber machbar! Der Referent konnte mit seinem immensen Wissen aus dem Vollen schöpfen. Der Vortrag war sehr gut besucht und die anschliessende Diskussion war sehr lebhaft und engagiert. 

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27.04.2013 

Preisfeier Schreibwettbewerb

Die Talente des Schreibwettbewerbs des Kollegiums Spiritus Sanctus wurden bereits zum 21. Mal ausgezeichnet

  

Die Kategorie bester Text in Walliser Mundart entschied Dejana Milicevic für sich. Simon Gerber erhielt den ersten Preis der ersten Klassen und Divya Vogel für die zweiten und dritten Klassen. Bei den vierten und fünften Klassen hiess die Siegerin Anja-Rebecca Römisch. Es war die letzte Preisfeier des Gründers des Schreibwettbewerbs Charles Stünzi, welcher als Organisator zurücktritt.

Der Vortragsverein unterstützt mit seinem Namen und seinem Engagement den Schreibwettbewerb und die Förderung junger Talente und die humanistisch-ganzheitliche Entfaltung junger Menschen.



 

05. bis 12.05.2013

Apulienreise

 

Apulien, Land der Romanik, Land der Kathedralen, Land des Stauferkaisers Friedrich II., Land südlicher Landschaften

Die Kunstreise des Vortragsvereins führte dieses Jahr vom 5. bis 12. Mai insgesamt 41 Reiseteilnehmer nach Apulien, in den Stiefelabsatz Italiens, ins Land des Stauferkaisers Friedrich II. (1194-1250). Die Reisegruppe war überwältigt sowohl von den reichhaltigen Kunst- und Kulturschätzen des Landes, von der betörenden Landschaft, der südlichen Sonne, den Düften und den Teppichen von Mohnblumen, den malerischen, verwinkelten Dörfern, den pulsierenden geschichtsträchtigen Städten, aber auch von den lokalen kulinarischen Genüssen der italienischen Küche. Bei den kirchlichen und weltlichen Kunst- und Bauwerken Apuliens spürt man Einflüsse von Griechen, von Römern, von Normannen, von Staufern, von Spaniern und von Kreuzrittern. Auch die orientalische Kunst prägte diesen südlichen Streifen Italiens. Friedrich II. sprach neben vielen anderen Sprachen auch Arabisch und liess orientalische Künstler nach Italien kommen.

Den ersten überwältigenden Eindruck erhielt die Gruppe bereits am Anreisetag in Bitonto mit seiner historischen, romanischen Kathedrale. Auch die romanische Basilika San Nicola und die Kathedrale San Sabino in Bari, die am Folgetag besichtigt wurden, hinterliessen einen nachhaltigen Eindruck. In Bari hatte die Reisegruppe Gelegenheit, im prächtigen Teatro Petruzzelli Mozarts Oper „Cosi fan Tutte“, dirigiert von Roberto Abbado, zu sehen und zu hören. Mozarts Musik und die gelungene Inszenierung waren ein einmaliges, begeisterndes Erlebnis. Castel del Monte, der geheimnisvolle  Kraftort, ist auf einem anmutigen Hügel gelegen. Das Bauwerk ist greifbar mit dem Gedankengut des überragenden Stauferkaisers Friedrich II. verbunden. Die oktagone Architektur verkörpert den goldenen Schnitt, das Bauwerk ist voll von Symbolismen und mathematischen Regeln, es bezaubert durch seine Harmonie und seine Ausgewogenheit in einer betörenden Landschaft. Die romanische, am Meer gelegene Kathedrale San Nicola Pellegrino in Trani beeindruckte duch ihre Schlichtheit und die Synthese von Meer und Architektur. Einzigartig waren Alberobello und seine steingedeckten Dächer, die sogenannten Trulli, wie auch Matera mit seinen früher bewohnten Felsenhöhlen. Die byzantinisch anmutende Felsenkirche Santa Lucia alle Malve, mit ihrer Ikonostase und ihren Fresken ist schlicht und hinterlässt einen mystischen Eindruck. Tarent, Lecce, Nardo und Gallipoli sind voll sehenswerter Kirchen und architektonischer Bijous. Lecce ist eine Barockstadt und wird auch Florenz des Südens genannt. Der Dom Santa Annunziata in Otranto faszinierte mit seinem riesigen Bodenmosaik mit Darstellungen und Geschichten aus der Bibel, der Artussage, mit Ungeheuern, Kentauren, Figuren aus der griechischen Mythologie, einem Wirrwarr von Gestalten und bildlichen Erzählungen. Am Abreisetag besuchte die Reisegruppe noch die weisse Stadt Ostuni, die mit malerischen, verwinkelten und engen Gässchen, aber auch mit kirchlichen und weltlichen sehenswerten Bauwerken geschmückt ist. Eine Weindegustation und der Besuch einer Olivenölpresse während des Aufenthaltes rundeten die unvergessliche Apulienkunstreise harmonisch ab. Erwähnenswert ist auch die lokale, perfekt Deutsch sprechende Führung, die uns mit Interesse, mit Kunstsinn und ihrem Hintergrundwissen und vielen semiotischen Hinweisen sehr beeindruckte.

Die Reisegruppe des Vortragsvereins wird diesen schönen, südlichen Flecken Erde mit den vielen Kunstwerken, seiner Landschaft und seinen gastronomischen Überraschungen wohl nicht so schnell vergessen.

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02./03.10.2013

Kunstreise Zentralschweiz

 

St. Urban, Beromünster, Hergiswald, Bundesbriefmuseum, Ital-von-Reding-Hofstatt

St Urban klein34 Reiseteilnehmer des Vortragsvereins begaben sich am 2. und 3. Oktober auf Kunstreise in die Zentralschweiz. Eine erste Besichtigung und Führung galt dem ehemaligen Zisterzienserkloster St. Urban, das 1196 gegründet wurde. Im Barock erfuhr das Kloster einen Höhepunkt mit dem Neubau der Kirche (1711-15) und der Klosteranlage (1721-33) durch den Vorarlberger Architekten Franz Beer unter dem damaligen Abt Malachias Glutz von Solothurn (1665-1726). Der Eindruck der prächtigen Kirche mit einem herrlichen Chorgestühl und der Orgel von europäischer Bedeutung ist gewaltig und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Nach der Fahrt nach Beromünster zum Chorherrenstift wurde neben der ursprünglich frühromanischen Stiftskirche St. Michael, die sich heute im Zustand ihres barocken Umbaus (17./18. Jh.) präsentiert, auch die Krypta (Anfang 11. Jh.) besucht. Das prächtige Spätrenaissance-Chorgestühl datiert von 1606-1610. Der Stiftsschatz ist reich an kostbaren liturgischen Geräten und kirchlichen Büchern. Am Nachmittag des ersten Reisetages besuchte die Reisegruppe die neu restaurierte Wallfahrtskirche Hergiswald, die 1501-1504 am Ort einer ehemaligen Einsiedelei erbaut wurde. Unter kundiger Führung durfte man eine eindrucksvolle, fast mystische Ausstrahlung dieses Kraftortes erfahren. Die Kirche von Hergiswald beherbergt eine 1648-49 hinzugefügte, kunsthistorisch bemerkenswerteLoretokapelle. Kaspar Meglinger, der Maler des Totentanzes auf der Luzerner Spreuerbrücke, verwandelte die Holzdecke 1654 in einen Himmel voller Symbole zum Lobe Mariens. Der barocke Bilderzyklus besteht aus 324 Darstellungen inkl. den Tafeln an der Orgelempore und dem Mittelbild. Die Kirche besitzt eine einfache Orgel mit einem einzigen Manual und 7 Registern. Ein Orgelrezital mit Musik von Händel und Bach war ein krönender Abschluss des ersten Reisetages. Nach der Übernachtung in Luzern führte eine Schiffsfahrt die trotz des Nebels gut gelaunte Reisegruppe von Luzern nach Brunnen. In Schwyz wurde neben dem Bundesbriefmuseum auch die Ital-von-Reding-Hofstatt besichtigt. Das alteingesessene Landleutegeschlecht von Reding hatte im Kanton Schwyz eine bedeutende politische Ausstrahlung (20 Landammänner, Söldnerführer und Offiziere). Unter Ital von Reding entstand im Jahre 1609 eine eindrückliche Hofstatt mit Wohn- und Wirtschaftsräumen.  Dem Gebäude vorgelagert ist ein schöner Barockgarten. An Kunsteindrücken reicher erreichte die Reisegruppe spätabends das Oberwallis.  

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28.10.2013

Generalversammlung:

Statutenänderung und Erneuerungswahlen


Der seit 1931 unter dem Namen "Vortragsverein Brig und Umgebung" stehende Verein wurde bei der Statutenänderung mit Einstimmigkeit in "Vortragsverein Oberwallis" umbenannt. Für den abtretenden, verdienten Kassier Anton Nellen wählte die Generalversammlung Frau Yolanda Biffiger-Erpen. Die übrigen Komiteemitglieder wurden in ihrem Amt bestätigt. Neu als Revisor wird neben Frau Escher-Mengis Herr Cäsar Biderbost walten. Er ersetzt den abtretenden Revisor Josef Biffiger.

 

Im Bild:

vordere Reihe von links nach rechts:

Kassierin Yolanda Biffiger-Erpen (neu), Sekretärin Myrtha Imoberdorf, Referent des der GV nachfolgenden Vortrages Chefarzt Dr. med. Stefan Schwery, Präsident Dr. med. Joseph Fischer, Prof. Charles Stünzi, Revisorin Therese Escher-Mengis

hintere Reihe von links nach rechts:

Revisor Cäsar Biderbost (neu), Arthur Rüesch und Kassier Anton Nellen (bisher)  

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28.10.2013 

Dr. med. Stefan Schwery

Vortrag "Gallensteine - eine Wohlstandskrankheit?"

 

Etwa 10 bis 15% der Bevölkerung in westlichen Staaten sind Träger von Gallensteinen

 

Die Häufigkeit von Gallensteinen in der Bevölkerung ist sehr unterschiedlich. Es existiert ein Nord-Süd-Gefälle, z.B. zwischen Schweden und Italien. Interessant ist das Vorkommen von Gallensteinen im Stamme der Pima-Indianer. 73% der weiblichen Pima in Arizona/USA leiden an Gallensteinen, wogegen die Pima in Sonora/Mexiko keine vermehrte Häufigkeit aufweisen. Verantwortlich für das gehäufte Vorkommen an Gallensteinen in gewissen Populationen sind neben genetischen Gegebenheiten auch Umwelteinflüsse. Risikofaktoren sind das Alter, das weibliche Geschlecht, Übergewicht, ein hohes Cholesterin, hoher Blutdruck, ein rascher Gewichtsverlust z.B. nach Magen-Bypass-Operationen, eine künstliche Ernährung und gewisse Krankheiten. Dr. Schwery ging des weiteren auf die Gallensteinbildung ein, wobei grosse Gallensteine im Prinzip keine Beschwerden verursachen, kleine hingegen sehr wohl, weil sie in die Gallengänge gelangen können. Die beste diagnostische Untersuchung ist die Ultraschalldarstellung. Komplikationen sind die Gallenkolik, die Gallenblasenentzündung, die Gallenwegsentzündung, eine Gelbsucht und eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung. Der Referent zeigte anschliessend die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Dabei hat sich die laparaskopische Operation durchgesetzt. Sind die Gallensteine bis in die Gallengänge vorgedrungen, wird eine Endoskopie der Gallenwege, eine ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie) durchgeführt um den Stein extrahierten zu können. Dr. Schwery konnte mit seinen präzisen, informativen Ausführungen die Zuhörerschaft fesseln und das Verständnis für dieses häufige Leiden schärfen, und er verstand es, das Gallensteinleiden in seiner ganzen epidemiologischen Dimension und seiner möglichen Diagnostik und Therapie klar und verständlich darzustellen. Der Vortragsverein dankt dem Referenten ganz herzlich!  

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26.11.2013 

Felicitas Hoppe

Lesung aus Ihrem Werk

 

Begeisternde Lesung der Georg-Büchner- und Spycherpreisträgerin

 

Frau Felicitas Hoppe las vor einer grossen Zuhörerschaft aus ihren zwei Büchern „Hoppe“ und „Der beste Platz der Welt“. Mit gepflegter, klarer und erlesener Sprache vermochte sie die Anwesenden zu begeistern. Die auflockernden Zwischenerklärungen zu ihrem Schaffen, zu ihrer Biographie und zum Werdegang ihrer Bücher unterstrichen und veranschaulichten den Inhalt der gelesenen Passagen  und liessen den Abend zu einem Höhepunkt moderner Gegenwartsliteratur werden. Als Überraschung folgte zum Abschluss eine berührende, moderne und in Berlin spielende Weihnachtsgeschichte, die noch während der diesjährigen Adventszeit in einer Berliner Zeitung veröffentlicht werden wird. Danke Frau Hoppe für den schönen Abend! 

 

 

 

 

    

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Plakat


 

Vortragsverein